Hans Lüdemann gilt als „einer der eigenwilligsten und ausdrucksstärksten europäischen Pianisten“
(Jazzpodium) oder schlicht als „einer der grossen Pianisten des deutschen Jazz“ (FrankfurterRundschau). Er liebt es, seine Zuhörer auf musikalische Entdeckungsreisen
mitzunehmen, mit dem TRIO IVOIRE oder bei Klavier-Solokonzerten, deren Freiheit er für improvisatorische Abenteuer nutzt.
Mit „between the keys“, der aktuellen Solo-CD, betritt er nun fazinierende Räume, die der Konzertflügel in der subtilen Erweiterung durch elektronisch erzeugte
Klavierklänge eröffnet. Er wird zu einem mikrotonalen und multitimbralen Instrument, die Grenzen des Instruments werden aufgehoben - hörbar wird die
„Musik zwischen den Tasten“ und der „Klang hinter den Tönen“.
Als Experiment begonnen, wurde die Auseinandersetzung mit den neuen Klangmöglichkeiten zu einer inneren Reise und der vielleicht persönlichsten Veröffentlichung Lüdemanns
bis heute. Entstanden sind vitale und tiefgehende Musikstücke, von denen jedes eine eigene Geschichte erzählt. Die durchgehende
Wärme und unterschwellige Melancholie der Musik wird durch die Mischung der akustischen und virtuellen Klänge in den feinsten Farben dargestellt. „Between the keys“
ist das Tagebuch eines sehr bewegten Jahres der Spannung zwischen intensiven Erlebnissen und grossen Emotionen.
Eindrücke aus Afrikareisen hinterlassen ihre Spuren in energiegeladener Rhythmik, traumhafte Passagen innerer Einkehr sind schön und abgründig zugleich. Der akustische Klavierklang leuchtet vor
virtuellem Hintergrund. Das Klavier kann lyrisch, zupackend, expressiv singend sein oder ganz nach innen schauen - mit virtueller Erweiterung in unendliche Höhen,
tiefste Tiefen und kleinste Mikrokosmen.
Ein Klavierprogramm voller Spannung und Abwechslung, welches in komponierten Strukturen und
improvisatorischen Freiräumen ungewohnte Schattierungen erspielt.
„Between the keys“ ist ein lustvolles Spiel zwischen Tradition und Moderne, Visionen und Experimenten. Etwa in „Schwarz in Weiss“, wo die Grenzen zwischen den schwarzen
und weissen Tasten des Klavieres aufgehoben zu werden scheinen. Oder in „Perturbé“, wo der Klavierklang bis zur Unkenntlichkeit expressiv verzerrt und verfremdet wird.
Hans Lüdemann gab Solokonzerte bei der Musiktriennale Köln, beim HIFA-Festival Harare/Zimbabwe, beim Klavierfestival in der Prager Philharmonie,
bei „Vues d‘Afrique“ in Montreal, bei „Jazz across the border“ in Berlin, der Villa Massimo/Rom, Konzerthäusern wie der Tonhalle Düsseldorf und dem Münchener Gasteig und
in Jazzkultstätten wie dem „the Stone“ New York City und dem Kölner LOFT. Seine Solotourneen haben ihn in die USA und Kanada, nach Afrika und Europa geführt.
Hans Lüdemann ist Steinway-Künstler und spielt neben dem Steinway-Flügel das Akoustik-Piano und den Kontakt-Sampler von Native Instruments.
Hans Lüdemann hat seit 1994 verschiedene Soloprogramme vorgestellt. In "the natural piano" verarbeitete Spuren afrikanischer Musik, 1998 präsentierte ein Programm mit der Musik von Thelonious Monk, 2003 die "African Variations". Für spezielle Anlässe kombinierte er zudem eigene Kompositionen mit neuer Musik (Feldman, Berio, Ligeti) oder Bach. Eine Besonderheit ist sein Clavichord-Spiel, für das er eigene Techniken entwickelt hat und das er häufig in die Solokonzerte einbaut. In Doppelkonzerten trat er mit namhaften Kollegen wie Joachim Kühn, Jasper van't Hof, Geri Allen, Vladislav Sendecki und Ramon Vallé auf.
CDs
Hans Lüdemann The natural piano 1995 JazzHausMusik
Hans Lüdemann African Variations 2004 RISM/ALIVE
Hans Lüdemann Between the keys 2009 RISM/ALIVE hören