RISM - Futurism (1997/98)
"Lüdemann und sein Septett zogen mit allergrößter Sorgfalt und Intensität einen Schlußstrich unter die Postmoderne in der improvisierten Musik" schrieb die Frankfurter Rundschau. Die FAZ titelte mit noch kräftigeren Farben:
"Die frohe Zukunft des Jazz" und resümierte: "Wenn die Zukunft des Jazz so klingt wie Lüdemanns Futurisms, können wir ihr hoffnungsfroh entgegensehen."
Beide Kritiken bezogen sich auf ein Konzert im März 1997 in der Frankfurter "Brotfabrik" im Rahmen einer ersten Tour von Hans Lüdemanns Septett RISM mit ihrem ganz frischen Programm "FUTURISM".
"FUTURISM" ist ein Entwurf für eine gegenwärtige und zukünftige Jazzmusik, der vor allem die rhythmischen und klanglichen Aspekte der Musik betont. Lüdemann bezeichnet seine Musik als "Poly-Jazz" und bezieht sich mit seinem neuen Projekt, für das er seine Band RISM zu einem Septett neu formiert hat, auf verschiedene Quellen. Erfahrungen mit afrikanischer Polyrhythmik, wie er sie in seinem Soloprogramm "the natural piano" verarbeitet hat, fließen ebenso ein wie populäre Spurenelemente ("jungle") und klangliche Entdeckungen. So verwendet er Obertöne des Klaviers, das Clavichord (Urahne des Klaviers) und den Synthesizer. Polyphone Strukturen und die "polystilistische" Offenheit der Musik sind weitere Charakteristika. Mit der ungewöhnlichen Besetzung der Gruppe steht ihm eine Fülle instrumentaler Farben zur Verfügung.
Mit Mark Feldman, Reiner Winterschladen und Marc Ducret ist die Band mit internationalen Solisten besetzt. Hayden Chisholm dagegen ist eine Neuentdeckung: erst 21 Jahre jung, aus Neuseeland stammend und schon ein sehr eigenständiger Spieler. Der belgische Schlagzeuger Dre Pallemaerts ist ein neuer Stern am Schlagzeughimmel, der in Deutschland noch weniger bekannt ist. Hartmut Kracht ist einer der eigenständigsten Bassisten in Deutschland und mit Lüdemann zusammen das Rückgrat der Gruppe.
Mit der Gruppe RISM hat Lüdemann bisher zwei CD's bei JAZZ HAUS MUSIK eingespielt. RISM war als Quartett unter anderem auf den Festivals in Barcelona, Copenhagen, Köln, Leverkusen zu Gast, gab Rundfunk- und Fernsehkonzerte beim WDR, Radio Bremen, ORB Berlin, dt 64 und war europaweit auf Konzertreise. Schlagzeug spielten Marc Lehan oder Steve Argüelles.
Die neue Septett-Besetzung RISM 7 und das Programm FUTURISM wurde im Frühjahr 1997 auf Konzertreise und in Mitschnitten vom Deutschlandradio und dem Hessischen Rundfunk erstmals vorgestellt. Eine CD-Veröffentlichung und weitere Konzerte sind für 1998 geplant. Das Septett soll sowohl in vollständiger Besetzung auftreten, als auch als Musiker-Pool fungieren, der in variablen Zusammenstellungen auftritt.
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